GNRC erklärt: „Die Kirche entwickelt sich hinsichtlich unserer Anerkennung und Inklusion als individuelle LSBTI-Personen. Aber die Existenz und Würde unserer Familien muss ebenfalls          anerkannt werden.“ 

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18 Juni 2018. In diesen Wochen wird überall auf der Welt der CSD gefeiert. Das Global Network of Rainbow Catholic beobachtet, dass die Anliegen von LSBTI-Personen überall auf der Welt stärkere Beachtung in der Kirche erfahren. Auch wenn dabei nicht alles als positiv bewertet werden kann, so kommt darin doch zum Ausdruck, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle, transgeschlechtliche und intersexuelle Menschen auf der Tagesordnung der Kirche stehen − sowohl bei Treffen im Vatikan als auch bei Veranstaltungen von Laien.

Im Mai haben wir uns über die gute Nachricht gefreut über ein privates Treffen zwischen Papst Franziskus und Juan Carlos Cruz − einem schwulen Katholiken aus Chile −, das im Zusammenhang mit den Ermittlungen über Fälle sexuellen Missbrauchs in Chile zustande kam. Die erfreulichen Worte des Papstes, die Juan Carlos Cruz aus dem Treffen öffentlich wiedergegeben hat, waren: „Gott hat dich so gemacht“. Dies ist ein starkes Zeichen der Empathie und des Verständnisses, dass die sexuelle Orientierung zu unserer menschlichen Natur gehört.

Leider wurde diese erstaunliche und bedeutsame Tatsache jetzt durch ein neues Statement infrage gestellt, wonach Papst Franziskus selbst während eines Treffens mit einer Familienorganisation am 16. Juni in Rom gesagt hat, die menschliche Familie nach dem Bild Gottes seien einzig Mann und Frau.

„Trotz dieser widersprüchlichen Stellungnahmen von Papst Franziskus, sehen wir als LSBTI-Katholiken es als unsere Aufgabe an, den Dialog mit der Kirche über die Lebenssituationen von LSBTI-Familien fortzuführen. Unser besonderes Anliegen ist es, katholischen LSBTI-Paaren Sichtbarkeit zu verschaffen, die in Liebesbeziehungen leben, die auf Treue, Integrität und Respekt basieren“, sagt Ruby Almeida, Co-Vorsitzende des GNRC.

Die offizielle Einladung des Jesuitenpaters James Martin, Autor des Buches „Building Bridges“, zum katholischen Welttreffen der Familien in Dublin, zeigt, dass die Hierarchie und die Laien sich öffnen und bereit sind, die Rolle von LSBTI-Personen in ihren Familien zu diskutieren, insbesondere wenn sie katholisch sind.

Chris Vella, Co-Vorsitzender des GNRC, kommentiert dies so: „Die Kirche entwickelt sich hinsichtlich unserer Anerkennung und Inklusion als individuelle LSBTI-Personen. Aber die Existenz und Würde unserer Familien muss ebenfalls anerkannt werden. Dabei geht es nicht nur um Familien mit lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten oder intergeschlechtlichen Kindern, sondern auch um Familien, bei denen ein Vater, eine Mutter oder beide Eltern zur LSBTI-Community gehören.“

Zum Gesamtbild gehört auch ein historisch bedeutsamer Schritt, den das Instrumentum Laboris für die bevorstehende Bischofssynode am 19. Juni gemacht hat. Zum ersten Mal hat der Vatikan in einem offiziellen Dokument die Abkürzung „LSBT“ benutzt. Er bezieht sich auf „einige LSBT-Jugendliche, die sich, wie in verschiedenen Beiträgen an das Sekretariat der Synode zum Ausdruck gebracht wurde, eine größere Nähe zur Kirche und die Erfahrung größerer Sorge durch die Kirche wünschen (S. 197)

„Diese lediglich flüchtige Erwähnung von ‚LSBT’ ist ein Anzeichen für einen massiven Wandel in der Sprache und im Denken. Es ist ein Zeichen, dass der Ruf von jungen, gläubigen Laien nach ernsthafter Anerkennung ihrer Existenz und nach pastoraler Arbeit der Kirche für sie und mit ihnen gehört wurde. Dies ist ein guter Start“, schließt Ruby Almeida.

 

Der Vorstand des GNRC

Global Network of Rainbow Catholics 2018

Website: www.rainbowcatholics.org    Email-Kontakt: media@gnrcatholics.org

Twitter: @GNRCatholics                        Facebook: GlobalNetworkofRainbowCatholics

Das Global Network of Rainbow Catholics (GNRC) vereinigt Organisation, die sich für die pastorale Arbeit mit und Gerechtigkeit für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, intergeschlechtliche und queere (LSBTIQ)-Personen und ihrer Familien einsetzt. Wir arbeiten für die Stärkung, Inklusion, Würde und Gleichberechtigung unserer Regenbogen-Community in der römisch-katholischen Kirche und in der Gesellschaft. Das GNRC wurde im Oktober 2015 in Rom gegründet. Satzung und Geschäftsordnung wurden im Dezember 2017 in Dachau beschlossen. Das GNRC wurde am 17. Dez. 2017 in Italien offiziell als Organisation des dritten Sektors registriert.